Historie LG Kückhoven

Heinrich Büschgens
Heinrich Büschgens

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Kückhoven

 

Der Gemeinderat beschloss im Jahre 1906 die Gründung einer "Freiwilligen Feuerwehr", andernfalls wäre man gezwungen, eine Zwangsfeuerwehr zu bilden. Im Herbst des gleichen Jahres versammelte sich eine Anzahl beherzter Männer im Lokale Wackerzapp, um die Gründung einer Wehr zu beschließen. Als Brandmeister wählte man Martin Dokter. Joseph Schippers übernahm das Amt des Schriftführers.

 

Eine Ausrüstung war nicht vorhanden. Aus Rheydt wurden alte Helme und aus Erkelenz alte Kittel besorgt. Als erste Geräte schaffte man Eimer aus Segeltuch an. Im Jahre 1910 erhielt die Wehr in Mönchengladbach eine Wasserkuppe. Josef Matzerath übernahm den Transport nach Kückhoven. Er hatte in Mönchengladbach Frucht geladen und die Kuppe an seine Pferdekarre befestigt. Zwischen Rheindalen und Rath Anhoven musste er zu später Abendstunde plötzlich feststellen, dass er die Wasserkuppe verloren hatte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich auf die Suche zu machen. Mit vereinten Kräften gelang es, die im Straßengraben liegende Kuppe herauszuziehen und heil nach Hause zu bringen.

 

Das Jahr 1913 brachte Kückhoven die Wasserleitung. Nun konnten die gesundheitsschädlichen übelriechenden Dorfweiher verschwinden. Sie mussten immer wieder mit Löschwasser gefüllt werden und nicht immer war genügend Wasser vorhanden. Mit dem Bau der Wasserleitung wurde dieser Mängel behoben.

 

Der 1914 hereinbrechende Weltkrieg legte das Vereinsleben ziemlich still. Nach seiner Beendigung wurde im Jahre 1919 die Freiwillige Feuerwehr Kückhoven neu gegründet. Als Brandmeister fungierte Franz Hermanns. Im Jahre 1920 übernahm dann Peter Matzerath, ebenfalls ein Mitbegründer der Wehr, das Amt des Brandmeisters, das er bis 1926 innehatte. In der Zeit war Josef Hintzen, Landwirt in Kückhoven, zweiter Brandmeister. Ab 1926 übernahm dann der Schreinermeister Fritz Thomas das Amt des Brandmeisters.

 

1933 wurde dann ein Feuerwehrturm gebaut. Anfänglich hatte man mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da der damalige Kreisbaumeister Reinbold, der gleichzeitig Kreisbrandmeister war, die Baugenehmigung versagen wollte. Erst nach langen Bemühungen gelang es, die erforderliche Baugenehmigung zu erwirken.

Im Jahre 1935 war Heinrich Büschgens , Landwirt aus Kückhoven Brandmeister.                    

 

Am 14. August 1935 brach in dem Anwesen der Landwirtschaft Phlippen ein Großbrand aus, wie es ihn in Kückhoven noch nicht gegeben hat. Es kam zu einer scharfen Auseinandersetzung zwischen dem stellv. Kreisbrandmeister und dem Brandmeister von Kückhoven. Heinrich Büschgens (Bild oben) legte aus Protest gegen die ihm zu Unrecht zugefügten Angriffe seinen Posten nieder. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass der damalige Bürgermeister Peter Meyer  sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das begangene Unrecht zur Wehr setzte.

 

Die Risse aber waren zu groß und konnten das Gefüge der Feuerwehr nicht mehr zusammen halten. Die Wehrleute stellten sich geschlossen hinter den Wehrführer und lösten die Freiwillige Feuerwehr auf.

Da es nicht gelang eine Feuerwehr auf freiwilliger Basis zu gründen, wurde von Amtswegen die Einführung einer Zwangsfeuerwehr angeordnet. Fritz Wassenhoven wurde zum Brandmeister ernannt. Die Führung der Wehr wechselte in den nächsten Jahren mehrmals. Da alle wehrpflichtigen Männer der Feuerwehr im zweiten Weltkrieg nach und nach eingezogen wurden, war man gezwungen, auf ältere Bürger zurückzugreifen. Am Ende des Krieges stand man vor dem nichts. Sämtliche Ausrüstungsgegenstände, wie Uniformen usw. waren verloren gegangen.

 

Erst 1946 entschloss man sich zur Neugründung. Sofort fanden sich wieder beherzte Männer bereit, die gewillt waren, mit primitivstem Mitteln den Feuerschutz des Ortes sicherzustellen. Im Laufe der Jahre gelang es fehlende Gegenstände zu beschaffen. 1950 erhielt die Wehr die erste Motorspritze. 1955 wurden für sämtliche Mitglieder neue Uniformen beschafft, sodass die Wehrleute auch nach außen repräsentabel auftreten konnten.

 

Dem Vorstand gehörten: Heinrich Büschgens (Brandmeister), Peter Opheiden (stellv. Brandmeister), Hubert Bayer (Kassierer), Peter Zumfeld (Schriftführer), Franz Meier (Beisitzer) und Matthias Schnitzler (Beisitzer) an.

 

 

Quelle: DGM Kückhoven

Löschguppe 1956
Löschguppe 1956